Erkrankungen durch nicht-tuberkulöse Mykobakterien (NTM)


Nicht-tuberkulöse Mykobakterien (NTM) umfassen >160 Umweltbakterien-Arten, von denen einige Krankheiten beim Menschen verursachen können. Es sind Cousins und Cousinen von Tuberkulosebakterien, die aber abgesehen von sehr seltenen Ausnahmen nicht von Mensch-zu-Mensch übertragen werden. Betroffene Patientinnen und Patienten sind also nicht ansteckend.
Zu den NTM Bakterien gehören Mycobacterium avium-intracellulare, Mycobacterium abscessus, Mycobacterium kansasii, Mycobacterium malmoense, Mycobacterium chelonae, Mycobacterium xenopi, Mycobacterium simiae und andere. Die häufigsten Krankheitsbilder sind chronische Lungeninfektionen. Lungenerkrankungen durch NTMs nehmen in Europa und in anderen Teilen der Welt zu. Viele betroffene Patienten leiden an chronischem Husten durch entzündliche Erweiterungen der Atemwege (Bronchiektasenerkrankungen). Die Ursachen, die zu einer NTM-Lungenerkrankung führen, werden bislang nicht gut verstanden und es gibt keine sicheren Vorsichtsmaßnahmen, um sich vor einer Infektion/Erkrankung zu schützen.
Die Unterscheidung zwischen einer bakteriellen Besiedlung der Atemwege ohne besonderen Krankheitswert und einer behandlungsbedürftigen Erkrankung durch NTMs kann im Einzelfall schwierig sein. Für betroffene Patienten ist die Behandlung von NTM-Erkrankungen häufig mühsam und langwierig.
In Borstel ist der Sitz des Nationalen Referenzzentrums für Mykobakterien in Deutschland. Unsere Medizinischen Mikrobiologen und klinisch tätigen Ärzte sind auf die Diagnose und Behandlung von Patienten mit NTM-Infektionen spezialisiert. Als Vertreter von Fachgesellschaften sind wir an der Erstellung internationaler Leitlinien für die Behandlung dieser Erkrankungen beteiligt. Ärztlichen Kollegen erteilen wir über unseren Konsildienst (TBinfo 04537/188-0) gerne telefonische Beratung.